Warum bedeutet dasselbe nicht das Gleiche für alle?

“Wenn wir wissen, auf welcher Grundlage wir
unsere Wirklichkeit konstruieren, werden wir
gute Problemlöser sein.

Karin Reichwein

 

Die spannende Frage ist, warum die gleiche Situation von verschiedenen Personen unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert wird. Wir nehmen unterschiedlich wahr, vor allem, weil wir unterschiedliches Vorwissen, Erfahrungen und Interpretationsmöglichkeiten haben. Zudem spielen oft unterschiedliche Zielvorstellungen, eine mögliche Beeinflussung durch weitere Personen und unterschiedliche Funktionen in der jeweiligen Situation eine entscheidende Rolle. Wäre dies nicht der Fall und wir würden alle immer dasselbe verstehen und dieselben Interpretationen machen, hätten wir eine andere Grundlage, Konflikte zu klären und zu lösen. Zudem wären der Ideenreichtum, kritische und innovative Gedanken sowie Interpretationen begrenzt und die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Meinungen etwas Neues zu kreieren, limitiert. Zum Glück ist es jedoch nicht so, und die Spannweite sowie die persönlichen Ideen und Meinungen sind so unterschiedlich. Aus dieser Fülle kann auch immer Neues entstehen und sich entwickeln.

Wir alle kennen die Vexierbilder. Wie das Beispiel unten zeigt, kann man eine Vase oder zwei Gesichter sehen. Welches Motiv zuerst wahrgenommen wird, ist individuell unterschiedlich und lässt sich kaum berechnen, ausser man zeigt vorher eine schöne Vase mit Blumen und unterhält sich darüber. Dann wird sehr oft zuerst die Vase erkannt. Die Beeinflussung hat einen direkten Einfluss auf das Ergebnis.


Quelle

In Konfliktsituationen ist es entscheidend, dass wir uns bewusst sind, welche Kriterien als Grundlage zur Meinungsbildung verwendet werden und weshalb. Zudem sollten wir uns über die Zielerreichung im Klaren sein. In Unternehmen ist es sinnvoll, Meinungsverschiedenheiten bezüglich Zielerreichung zu thematisieren und zu klären. Ebenfalls kann es privat sinnvoll sein, dass unterschiedliche Meinungen verstanden werden (was nicht bedeutet, sie zu akzeptieren). In jedem Fall ist dies jedoch eine gute Grundlage zu einer Konsensbildung.

 

© Copyright 2018, Dr. Karin Reichwein – Alle Rechte vorbehalten.

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