Kriterien bester Problemlösungen

“Problemlösung heisst
Selbstwirksamkeit und Lebensfreude.”
Karin Reichwein

Was unterscheidet gute von schlechten Problemlösungen und wie relevant ist der Zeitpunkt für die Umsetzung der Lösung? Bereits Dewey (1910) hat sich Gedanken bezüglich Problemlösung gemacht. Dewey (1910) unterscheidet fünf Stufen des Denkaktes. Bemerken einer Schwierigkeit, Abgrenzen der Schwierigkeit, Entstehen einer möglichen Erklärung/Lösung (Hypothesenbildung), rationales Durcharbeiten der Lösungen, Überprüfung und Akzeptieren der Lösung. Relevant sind bei Dewey (1910) die Hypothesenbildung, das Durchspielen von verschiedenen Lösungsmöglichkeiten sowie die Evaluation bzw. Überprüfung der Lösung. Die Wertung entsteht aufgrund der Überprüfung der Lösung sowie deren Akzeptanz. Oftmals wird der Überprüfung der implementierten Lösung zu wenig Beachtung geschenkt, mit der Folge, dass eine mittelmässige Problemlösung akzeptiert werden muss.

Aus der Praxis ist bekannt, dass nachfolgende Kriterien bzw. Indikatoren für den Erfolg von Problemlösungen entscheidend sind.
Kriterien von Problemlösungen:

• Klare Einschätzung der aktuellen Situation bzw. des Problems (multifaktorielle Analyse)
• Auswirkung für die Zukunft: Welche positive Auswirkung hat die Problemlösung sofort bzw. in 5-10 Jahren?
• Was bedeutet die Problemlösung konkret für das Individuum? (Entlastung bzw. Befreiung, psychisches Wohlergehen, körperliche Gesundheit, positive finanzielle Faktoren, kognitiver Prozess: Umdenken, Bilden von neuen kognitiven Strukturen, the brain is plastic, etc).
• Neuausrichtung von strategischen Zielen
• Aufzeigen unterschiedlicher Problemlösungsstrategien unter Berücksichtigung von fachspezifischem Know-how, multifaktoriellem Einfluss sowie der Erfolgsquote bei ähnlichen Problemlösungen
• Entwicklungen sind Serien von Problemlösungen (vgl. Karin Reichwein).

Der Zeitpunkt für die Umsetzung der Lösung ist relevant. Es macht einen Unterschied, ob das Problem zeitnah geklärt werden kann oder ob Jahre vergehen. Ebenfalls spielt es eine Rolle, inwiefern Probleme geklärt oder allenfalls nur hinausgeschoben werden.  Falls die Problemlösung nicht zeitnah erfolgen soll, muss bezüglich Problemlösung aufgezeigt werden, welche Faktoren für einen späteren Zeitpunkt sprechen. Zudem sind folgende weitere Faktoren bei der Entscheidungsfindung relevant: individueller Leidensdruck, finanzielle Ressourcen bzw. Auswirkungen bei einer sofortigen Problemlösung, Fokussierung auf ein neu bestimmtes Ziel, allenfalls Angst vor Veränderung bzw. der neuen Situation. Aufgrund einer detaillierten Analyse kann der optimale Zeitpunkt unter Abwägung von Vor- bzw. Nachteilen ermittelt werden.

Gute Problemlöser sind Menschen, die reflektiert sind, sich mit ihren Problemen zeitnah auseinandersetzen sowie ebenfalls grössere Probleme in ihrem Umfeld, welche direkte Auswirkung auf sie haben könnten, erkennen und zeitnah handeln. Der Königsweg ist, wenn bereits vor der Krise auftretende Probleme erkannt werden und vor einer möglichen Eskalation die Situation multifaktoriell analysiert und beste Problemlösungen aufgezeigt werden. Somit kann oft ein grösserer Schaden persönlicher oder finanzieller Art vermieden werden. Der Zeitpunkt der Problemlösung spielt wie oben erwähnt einen relevanten Faktor und soll zeitnah bezüglich dem Problem erfolgen mit Ausnahme von speziellen Gründen, die einen grösseren Erfolg bei einer späteren Problemlösung erzielen. Unerwartete, plötzliche auftretende, nicht vorhersehbare Probleme bedürfen einer genauen Analyse bezüglich Ist-Zustand sowie Problemlösungsstrategie.

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